Lofthaus

Planung und Ausführungzeitraum:

  • Beauftragung: Frühjahr 2009
  • Einzug: Sommer 2010
  • Baukosten Bauwerk und Haustechnik inkl. Sonnenschutz, Beleuchtung, je m³ (ohne Nebenkosten): 276,05 EUR/Netto
  • Baukosten Bauwerk und Haustechnik inkl. Carport, Sonnenschutz, Beleuchtung, je m² (ohne Nebenkosten): 1.286,13 EUR/Netto

Funktion:

Einfamilienhaus für eine 4-köpfige Familie mit Geschäftsräumen, Lager sowie Garage für eine Raumreinigungsfirma und Carport.

Städtebau:

Das Haus wurde in einem sehr exponierten und verkehrsintenisven Bereich einer alten Bundesstrasse und einer Hauptzugstrecke von Stuttgart nach Aalen errichtet, dies stellte die Herausforderung an die Gebäudestruktur dar. Nur die Nordseite ist zu den Gartenflächen eines Altersheimes ruhiger ausgerichtet.

Gebäudeorganisation und Konzept:

Der Wunsch der Bauherrschaft an ihr Haus war ein Haus, das zugleich die Wohn- als auch die Arbeitsraumqualität gegenüber dem bisherigen Zustand deutlich verbesserte und diese beiden Seiten des Lebens ideal unter einem Dach vereinte. Dabei aber nicht den Eindruck eines Gewerbebaues vermittelt sondern modern, gradlinig und lichtdurchflutet ist.

Es waren Terrassenflächen statt Garten gewünscht, da die Arbeitsbereiche im Erdgeschoss angeordnet sein sollten. Es war eine Garage für den Transporter des Betriebes zu erstellen sowie ein Carport für den privaten Bedarf. Es war allerdings laut Bebauungsplan nur Satteldachbebauungen zugelassen.

Da sich unser Konzept allerdings an der Aufgabe insoweit orientierte, dass wir im Dachgeschoss den Wohnraum mit Dachterrasse zur ruhigen Nordseite mit dem Park des Altenheimes öffnen wollten, war vorab ein Termin zur Abstimmung dieser Abweichung mit dem Baurechtsamt von Nöten. Das Amt konnte dieser Abweichung vor dem Hintergrund der Ausbildung eines Pultdaches zur Stadtseite zustimmen. Hiermit war es möglich dieses Haus mit Loftcharakter zu entwickeln.

Entsprechend waren wir bestrebt ein Haus mit klaren und harten Kanten zu entwickeln, das sich im Obergeschoss und Dachgeschoss über eine Spindeltreppe zu einem Loft verbindet. Diese Spindeltreppe ist in eine ansteigende Brüstung in Stucco rot eingebetet.

Großzügige Verglasungen über die ganze Höhe und Breite im Dachgeschoss nach Norden sowie im Obergeschoss zur Dachterrasse nach Osten durchfluten das Gebäude mit Licht. Das Obergeschoss öffnet sich über den gesamten Esszimmerbereich zum Dachgeschoss und somit auch zu den Verglasungen im Dachgeschoss nach Norden.

Strukturen, wie der innen liegende Putzsteg und die Leseplattform strukturieren diesen Raum. Ein Speiseaufzug verbindet alle Geschosse und erleichtert damit die "Versorgung" des Wohnbereiches. Die Dachterrasse vor dem Esszimmer ist durch massive Brüstungen von den umgebenden Strassen abgegrenzt. Im Norden ist die Fassade im Obergeschoss, wie ein Visier mit Sehschlitz im Kinderbadbereich abgeschlossen und abweisend, um dadurch die darüberliegende offene Fensterfläche des Wohnraumes zur Terrasse noch weit leichte rund entmaterialisierter erscheinen zu lassen. Um diesen Charakter zu verstärken wurden diese Maske weiß beschichtet und die Giebelflächen des Dachgeschosses entsprechend der Dachfläche grau beschichtet.

Auch das Erdgeschoss, welches, um den Obergeschossbereich noch leichter und eleganter wirken zu lassen, ist grau beschichtet und noch zurückgesetzt ausgebildet. Die sogenannte "Maske" im Obergeschoss bindet auch die Terrasse vor dem Esszimmer Richtuing Osten in die Baumasse ein und schottet sie ab. Hier wiederholt sicht das Thema Visier und Sehschlitz nochmals.

An der Ostseite zieht ein "Luftbügel" die Kontur der Brüstung der Terrasse nach und bindet diese in die Baumasse ein, ohne diese damit optisch massiver wirken zu lassen. Sitzen schauen und nicht gesehen werden, dies ist hier das Thema.

Im Süden ist das Bauwerk , bis auf die beiden Fensterschlitze im Bad Obergeschoss und die Verglasung des hinteren Bürobereiches geschlossen und sehr abweisend, um hier den Lärm der Straße und bahn abzuhalten.

Im Obergeschoss sind sämtliche weiteren Privatbereiche angeordnet. Zur geschlossenen Nordseite die beiden Kinder-/Jugendzimmer mit dazwischen liegendem eigenen Bad. Die beiden Zimmer öffnen sich nach Westen und Osten zur Dachterrasse und Garagendachbegrünung.

Der Elternbereich ist nach Westen orientiert und großzügig verglast. Hier ist ein eigenes Bad sowie die Ankleide inkludiert. Ein Gäste-WC sowie eine Speisekammer belegen die restlichen Flächen.

Die "Treppenschlucht" zum Entree sowie den Geschäftsräumen ist durch eine massive Brüstung vom Essbereich abgegrenzt. Die Treppe ist mit Räuchereichenparkett belegt.

Wenn man das Erdgeschoss erreicht betritt man durch die Türe zur Linken den Lager - und Technikbereich.

Zur Rechten betritt man den Bürobereich.

Was die Fassade weiter bestimmt ist an der Nordseite das Vordach, welches sich als Kontur die Garage in die Maske des Hauses einbindet.

Heizung:

Es wurde eine Rotex-Luft-Wasserwärmepumpe eingebaut Das gesamte Haus wird über eine Fußbodenheizung beheizt.

Beleuchtung:

Das Lichtkonzept wechselt zwischen Einbau, Aufbau und Pendelleuchten und versucht damit bewusst zu zonieren, betonen und zu strukturieren. Wände werden als Reflektionsflächen genutzt, nur so wird Licht sichtbar.

Konstruktion:

Der Baukörper wurde in Gasbeton sowie Stahlbeton erstellt. Alle Fenster sind als Holzfenster in Meranti erstellt. Die nicht tragenden Innenwände sind aus Gipsdielen.