Holzfachmarkt

  • Planung und AusfĂĽhrungzeitraum: Auftragserteilung: Nov. 1999
  • Bruttorauminhalt: 12.598,48 mÂł
  • Nutzfläche: 2.797,81 m²

Baukosten lt. Kostenberechnung

  • in KG 300: 2.205.256,08 DM/Netto 175,04 DM/mÂł
  • in KG 400: 244.977,28 DM/Netto 19,44 DM/mÂł
  • in KG 500: 195.573,18 DM/Netto 15,52 DM/mÂł

Funktion:

Es handelt sich um einen grossen Holzhandelsbetrieb. Es waren verschiedene Nutzungen zu integrieren: Verkaufsflächen, Schulungsräume, Beratungszimmer, Sozialbereiche, Lager, Zassenzone, Parkierung.

Städtebau:

Das Grundstück liegt in einem alten Industriegebiet, an einer alten, engen und umzubauenden Industriestrasse. Der Bauherr besitzt hier mehrere grosse Lagerhallen und ein Verwaltungsgebäude. Ein alter Lagerschuppen direkt an der Strasse sollte abgerissen und durch eine attraktive, kostengünstige und möglichst grosse Halle ersetzt werden.

Die Problematik hierbei ist die Umfahrbarkeit der neuen Halle durch LKW´s für die Anlieferung an die dahinter angegliederten Hallen sowie das vorhandene Spänesilo. Sämtliche Fahrbereiche waren zu minimieren und die Wegeführung umzustrukturieren. Die Verwaltung sollte zum grossen Teil in das neue Gebäude umziehen.Die Parkierung wurde in dem Grundstück, aber vor der Halle angeordnet und ist von einer Allee aus verschiedenen Bäumen gesäumt.

Gebäudeorganisation:

Das Gebäude ist zweigeschossig:
EG Verkaufshalle mit Kassen- und Beratungsbereich
OG Ausstellungen mit Sozialbereichen, Beratung und Schulung.

Diese sind über eine elegant geschwungene dreiläufige Treppe miteinander in der Kernzone verbunden. Unter dieser Treppenanlage ist der Kassen- und Beratungspool positioniert. Der Eingang und das Foyer werden sehr grosszügig ausgeführt, mit einem grossen linsenförmigen Luftraum zum OG. Die Treppe entwickelt sich als zweiläufige Stahltreppe hinter zwei leichten geschwungenen Wand-scheiben zu einem Zwischenpodest und führt von hieraus einläufig breit und grosszügig ins OG. Auf der Nordseite, den anderen Hallen zugeordnet, sind die Besprechungs- und der Sozialräume angeordnet.

Das Gebäude ist aus Brandschutzgründen dreiseitig in Beton mit Wärmedämmung und Aussenputz ausgeführt. Auch die Decke über EG ist aus brandschutztechnischen Gründen als Flachdecke in Stahlbeton konzipiert. Die Stützenstellung wurde absolut minimiert, um möglichst wenige Zwangspunkte bei der Einrichtung zu erhalten. Die Flachdecke wurde aus den Gründen der ökonomischen Führung von Versorgungsleitungen, von Beleuchtungsinstallationen und minimierten Konstruktionshöhen und dadurch Raumvolumen gewählt. Die übrige Gebäudehülle wurde in Holzbau oder Stahl/Holzmischbauweise konzipiert, dies betrifft auch die Pfosten-Riegelkonstruktion der Fassaden, die Dächer und die Verkleidungen. Dies machte auch unter folgenden Gesichtspunkten Sinn:

Flexibilität des Baustoffes Holz in Kombination mit anderen Materialien wie Stahl. Wohnlichkeit und Akzeptanzverstärkung des Baustoffes durch feingliedrigen Einsatz. Kostenreduktion durch Einsatz in Fassaden und Fensterkonstruktion.

Materialien, Farben und Charakter:

Grundsätzlich sollte bei einem Holzhandelsbetrieb Holz verwendet werden. Es gibt aber Situationen, da ist es entweder nicht möglich oder nicht sinnvoll. Die betrifft den Brandschutz und zu massige Dimensionen bei grossen Spannweiten. Hier sollte dann andere Materialien oder Konstruktionen verwendet werden und auch optisch entsprechend deutlich dargestellt werden.

Die Form und das Material folgt Ihrer Bestimmung und Funktion:
Brandschutz: Stahlbeton in F 90 Qualität
Tragwerk: Stahlkonstruktion mit Holzpfetten und Dächern und Wänden in Holztafelbauweise.

Die Fassaden der Halle werden im nicht brandschutztechnisch zu sichernden Bereich als Holzverkleidung in grau lasiert erstellt, die Stahlbetonbauteile werden in Industrieschalung erstellt und sollen sowohl Struktur als auch Farbe des Betons ehrlich zeigen. Die Stahlbetonaussenwände werden gedämmt und in einem Blauton verputzt. Die Stützen des überkragenden Obergeschosses werden Lachsrot gestrichen, um gegen die graue Schalung einen warmen Farbakzent zu setzen. Alle Fenster sind als Pfosten-Riegelkonstruktion mit Aluminiumdeckprofilen in RAL 9007 erstellt. Die Flügel werden in Holz erstellt und ebenfalls RAL 9007 beschichtet.

Das gesamte Gebäude soll die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten für den Einsatz von Holz als Baustoff , auch beim Industriebau, auch als dekorativen, kostengünstigen und kombinierbaren Baustoff darstellen.

Konstruktion:

Die Halle ist als eine Mischkonstruktion aus Stahlbetonmassivbauteilen, Stahlskellettbau und Holztafelbauweise konzipiert. Die Decke über EG ist als Betontisch mit Stb-Stützen eingestellt und zur Hälfte von Stahlbetonwänden umsäumt. Die übrigen Seiten sind in Holztafelbau erstellt. Das 1.Obergeschoss ist als Stahltragwerk aus gedoppelten L-förmig verschweissten U Profilen mit dazwischen eingesetztem Leimbinder mit Holztafeldeckung aufgestellt auf diesen Tisch und an einem Stb-Unterzug aufgelegt. Die Fensterkonstruktion ist als Pfosten-Riegelkonstruktion in Holz-Aluminium gebaut.

Resonanz der Bauherrschaft

Sehr geehrte Damen und Herren, 

zur Zeit erstellen Sie für mich einen Fachmarkt mit einer Grundfläche von 2800qm.

Gerne bestätige ich Ihnen, daß die Zusammenarbeit hervorragend klappt. Von der Gestaltung über die konstruktiven Ideen bis zur Ausschreibung wurde alles fachgerecht und mit sehr grosser Kompetenz ausgeführt.

Der Kostenrahmen wurde bisher bei allen Gewerken strikt eingehalten. Rapporte oder Nachträge wurden keine gestellt.

Mit der bisher geleisteten Arbeit bin ich sehr zufrieden und empfehle Sie bedenkenlos weiter.

Mit freundlichen Grüssen

Der Bauherr