Gutshof

  • Planung und Ausführungzeitraum: Ende 1999 - Okt. 2000
  • Bruttorauminhalt: 1.131,74 m³
  • Nutzfläche: 262,93 m²

Baukosten:

  • KG 300: 420.947,83 DM/Netto 371,94 DM/m³
  • KG 400: 94.766,72 DM/Netto 83,73 DM/m³
  • KG 500. 70.901,00 DM/Netto 62,65 DM/m³
  • Beleuchtung: 21.400,- DM/Netto 18,90 DM/m³
  • Sonnenschutz: 31.740,- DM/Netto 28,10 DM/m³
  • Möblierung/Küche: 20.500,- DM/Netto 18,11 DM/m³

Funktion:

Es handelt sich um eine alte Anlage aus Haupthaus und zwei dazu senkrecht und zueinander parallel angeordneten Wirtschaftsgebäuden. Die Anlage bildet ein offenes U. Die Aufgabe war, eines dieser alten verfallenen Wirtschaftsgebäude, in welches ein Voreigentümer ein Schwimmbad eingebaut hatte, grundsätzlich zu sanieren und durch sinnvolle An- und Umbauten zu ergänzen.

Städtebau:

Das Grundstück liegt in landschaftlich schöner Lage an freiem Feld, in einem kleinen Weiler an einem alten Schloss.

Gebäudeorganisation:

Es handelt sich um einen langestreckten Körper aus drei Raumzonen.

Die erste Zone wurde zu einem Kaminzimmer umgebaut. Der Kamin wurde durch die Verglasung durchgesteckt, so daß er von beiden Seiten, innen und aussen, zu befeuern ist. So öffnet sich dann dieser vorher sehr dunkle und abgeschlossene Raum zum Garten und der Terrasse hin und gibt durch die grosse Glastüre viel Licht in den eigentlichen Hauptraum des Gebäudes, das Schwimmbad. Dieses Schwimmbad war sehr marode und musste in allen Bauteilen grundlegend saniert werden. Dies fing schon bei der Decke, ein preussisches Kappengewölbe auf Stahlträgern, an, die Korrosion war zu beseitigen, es war eine dampfdichte Decke einzuziehen, um diese Träger vor dem aggressiven Clordampf zu schützen. Da auch dieser Raum sehr dunkel war, wurden hier zwei Dinge geändert. Zum einen wurde an der Schmalseite eine satinierte Türverblendung erstellt, welche hinterleuchtet ist und so die Tiefe des Raumes begrenzt und sogar reduziert. Zum Zweiten wurde die dem offenen Feld zugewandte Seite auf der halben Höhe geöffnet und hier ein Freisitz im Gebäude, von einer Ganzglaskonstruktion umschlossen, eingebaut. Diese Erweiterung wurde durch eine parallel zur Längsfassade gesetzte Stützenreihung mit einem durchlaufenden Stahlträger in das Gebäude eingebunden. Hierdurch erreichte man desweiteren, daß die sehr lange Fassade eine Strukturierung erfährt.

Materialien, Farben und Charakter:

Alle An- und Umbauten an diesem historischen aber schlichten Gebäude wurden in einer modernen und technischen Gestalt ausgeführt. Für die Stützenreihung wurden Stahlrohre mit der Andeutung von Zierkapitellen aus Stahlplatten, im Bild verschraubt, sowie zwei parallel zueinander verlaufende Gurte aus gelochten U-Profilen verwendet. Diese Struktur wurde in einem metallischen Farbton beschichtet.

Das Dach und der Boden des Pavillons wurden in Holz erstellt, der Boden in Wenigé -Stabparkett, die Decke in einer Mischung aus lasierten OSB-Platten, mit einer Deckschale aus Lamellen. Die Tragschwerter sind in Kerto-Furnierholz gebaut. Aussen werden diese Tragschwerter von einer Sonnenschutzlamelle aus T-Profilen, und VSG-Scheiben gedeckt. Das grosse Fenster im Kaminzimmer ist ebenfalls mit einem Stahlprofilrahmen vom Altbau abgegrenzt. Alle Böden sind in einem warmen, beigen, Naturstein ausgeführt. Die Wände sind in Kalkpresstechnik gestaltet. Alle Fenster wurden entsprechend dem historischen Vorbild als isolierverglaste Fenster mit der selben Sprossenbreite nachgebaut und weiss beschichtet.

Das Licht ist sehr dezent eingesetzt worden, um die Strukturen und Farben zu betonen und den Raum zu zonieren. Die Beleuchtung im Pavillon wird, um den Verbund von innen nach aussen zu verstärken, ausserhalb fortgesetzt.

Konstruktion:

Das Gebäude ist komplett in Massivbau erstellt.